BGW-Projekttage 2014 Seitenstetten
Der erste Weg führte die BGW-Klassen des Adalbert Stifter Gymnasiums – unter Leitung von Prof. Christoph Stauber, begleitet von Prof. Martina Traxler und Prof. Martina Oberegger – nach Waldneukirchen in die Firma packit!. Die „VerpackungsMacher“ sind Spezialisten für Verpackungen aus offsetkaschierter Wellpappe in ein- und doppelwelligen Formaten.
Mit einem kompetenten Entwicklungsteam, selbst vorgefertigten Druckschablonen, einer schnelle Umsetzung von Ideen dank eines exakt geplanten Produktionsablaufs und straffer Organisation scheint alles perfekt zu laufen. Stolz führten uns die Geschäftsführer Karl und Walter durch ihr „Lebens“-Werk. Sie erzählten leidenschaftlich von ihrem Weg mit viel harter Arbeit, „Wahnsinn und Zuversicht“ zu einer erfolgreichen Firma.
Angekommen in unserer Unterbringung, dem Bildungszentrum St. Benedikt in Seitenstetten folgte nach einem verglichen mit Jugendherbergen wirklich delikatem Mittagsessen und der Begutachtung der Zimmer ein Flugwettbewerb. Die Aufgabenstellung war simpel: Baue den besten Papierflieger. Die Ausführung war jedoch nicht ganz so leicht wie vorgestellt. Die meisten Papierflieger flogen nicht nur beim Probeflug, sondern auch beim Wettbewerb selbst schief, rückwärts, senkrecht zu Boden oder zielstrebig auf eine Wand zu, was den vermeintlichen oder tatsächlichen Windstößen angekreidet wurde. Gewonnen hat, ach wie schön eine Schülerin, die sich gegen die ausgefinkelten Gewinner-Papierflieger der männlichen Teilnehmer überlegen durchsetzte.
Ich habe selten so wenige schläfrige Blicke von Schülern gesehen wie beim Vortrag über Packaging von Fr. Mag. art. Elke Bachlmair, die den darauffolgenden Tag mit grundsätzlichen Überlegungen zur Verpackung einleitete. Denn es war uns allen vom ersten Moment an klar: Die Frau wusste wovon sie sprach. Sie lieferte uns ihr Knowhow professionell und aufschlussreich, mit einer gut vorbereiteten PowerPoint Präsentation, die vor allem von den überraschenden Bildern lebte.
In 9 klassenübergreifenden Gruppen sollten nun Verpackungen für Scheren, Eier, Süßigkeiten, Sektgläser und noch vieles mehr entworfen werden. Es wurde in den darauffolgenden anderthalb Tagen verblüffend fleißig getüftelt, gekritzelt, weggeworfen und von vorne begonnen. Die Schweißperlen der Arbeit im Seminarraum wurden mit Schweißperlen durch die Sonne, die sich über den kleinen Teich und den großen Garten ausbreitete, ergänzt. Das natürliche, bodenständige Umfeld, das wunderschöne Wetter und die kommunikative Gemeinsamkeit sorgten für ein spürbar angenehmes und geborgenes Klima. Freitagnachmittag wurden letztendlich die Lösungen samt Varianten und Alternativen von den jeweiligen Gruppen im Plenum präsentiert.
Die SchülerInnen kehrten nicht nur hoffentlich klüger, geschickter und mit verbesserten handwerklichen Fähigkeiten nach Hause zurück, sondern auch toleranter, geduldiger und mit gestärktem Teamgeist, sowie Gemeinschaftssinn – denn eine Gruppe ist nur so stark wie ihr schwächstes Mitglied.
Agnes Berghuber 7BB