Begegnung mit einer ehemaligen Schülerin des BGW-Zweiges

Vortrag von Lisa Enzenhofer

In ihrem Vortrag am 8. Februar 2016 erzählte Lisa Enzenhofer den Schüler/innenn des BGW-Zweiges von ihrem Werdegang nach der Matura am Adalbert Stifter Gymnasium. Im Spezialbereich ihrer mündlichen Reifeprüfung wählte sie das Thema: „Livingspace – mobiles Wohnen und Mobilität“

Von 2005-2012 studierte Frau Enzenhofer an der TU Graz Architektur. Bereits 2004 lernte sie Graz im Rahmen der Projekttage mit Schwerpunkt Architektur kennen. 2012 schrieb sie zusammen mit ihrer Kollegin Anna Resch die Diplomarbeit „Lendlabor – vom Leerstand zur Ressource“. In dieser Diplomarbeit wird das Thema Leerstand in Städten (leerstehende Gebäude, Grasflächen,…) exemplarisch anhand eines Teils der Stadt Graz, des Bezirks Lend, bearbeitet.

Diese Diplomarbeit war folgenreich, und eines ergab das andere: Sie gewannen den 3. Platz beim GAD Award 2012 den 1. Platz des Dr. Rudolf Wurzer Preises für Stadtplanung 2012 der Stadt Wien und TU Wien. Nachdem die Stadt Graz die Arbeit angekauft hatte, machten sie sich selbstständig und gründeten das Lendlabor. Heute befindet sich ihr Büro in einem Gemeinschaftsatelier in der Mariahilferstraße 30 in Graz.

Seit 2012 arbeitet sie auch an der TU am Institut für Architektur und Landschaft als Assistentin.
2013 wirkte sie am Projekt „Open Kitchen“ mit, einer mobilen Freiluftküche an verschiedenen Orten in Graz.
Weiters organisierte sie im Haus der Architektur in Graz die Ausstellung „statt.leerstand.stadt“.
 Sie arbeitete als „Artist in Residence“ in Danzig (Polen) und als Kuratorin des Alternativen Festivals in der Danziger Werft von 2013-2015. Ihr Projekt hieß „Open- Garden“: Alte Plastikflaschen wurden als „Blumentöpfe“ upgecycelt und später zur Gestaltung eines öffentlichen Gartens mitten in der ehemaligen Werft verwendet.

2013-2015 nahm sie am Projekt „Breathe.Austria“ für die EXPO in Mailand 2015 teil. Zu diesem Projekt ließ sich das Planungsteam von einem Zitat von Olafur Eliasson: „When you take a breath, you touch a part of the planet with the inside of your body.“ inspirieren.
 Bei einem einfachen Brainstorming entstand eine Collage: ein Wolkenbild und Textteile. Dieses Konzept, das keineswegs den formalen Vorgaben entsprach, wurde eingereicht überzeugte die Jury.

Ein Team von bis zu 200 Leuten (unter 
anderem Gärtner, Lichttechniker, Solartechniker uvm.) und wurden von der Wirtschaftskammer, dem Ministerium für Wirtschaft, dem Architektur- und Landschaftsarchitekturbüro terrain mit Sitz in München (Klaus K. Loenhart und Christoph Mayr) und der TU Graz unterstützt.
Frau Enzenhofer erzählte uns, dass das Planungsteam ein klares Statement setzen wollte: Natürlichkeit. Sie wollten einen Pavillon entwickeln, in dem der Besucher das Gefühl hat, in einem österreichischen Wald zu stehen. Sogar Wandermarkierungen bezogen sie daher mit ein. Die Luft und die Atmosphäre sehen die Entwickler des Österreich-Pavillons als höchstes Gut. Deshalb ragten die 9-15 Meter hohen Bäume aus dem Pavillon hinaus in die frische Luft, die das eigentliche Medium des Pavillons war.

Mit ihrem Beitrag versuchte das Planungsteam zu zeigen, wie wichtig Luft ist und rückten diese in das Zentrum internationaler Aufmerksamkeit. Sie kreierten einen Wald, der mit technischer Unterstützung, jedoch ohne Klimaanlange, 62,5 kg frischen Sauerstoff pro Stunde erzeugt – den Bedarf von 1800 Menschen – und trägt so zur weltweiten Sauerstoffproduktion bei, bei gleichzeitigem Abbau von CO2. Außerdem kann mit diesem Konzept mit geringem Energieaufwand die Temperatur im Pavillon um rund 5 °C gesenkt werden.

Da einige von uns schon länger mit den Gedanken spielen, später einmal Architektur zu studieren, hat uns dieser Vortrag einen guten Einblick in das Leben einer jungen Architektin gegeben. Wir waren erstaunt wie viel Frau Enzenhofer in kurzer Zeit schon erreicht hat. Vor allem ihre Beteiligung bei der Expo in Mailand sorgte für Bewunderung. Es stellte sich die Frage, ob der BGW Zweig etwas zu ihrer Karriere beigetragen hat. Mit einem definitiven Ja beantwortete sie die Frage vieler Schüler/innen. Dieser Vortrag hat unseren Ehrgeiz geweckt und wir sehen positiv einer ebenfalls so erfolgreichen Karriere entgegen.

 

Furtner Magdalena, 6BB, Anna Emilia Kern & Lena Danner, 7BB

Links:

GAD aaward der TU Graz:
Lendlabor
Ausstellung „statt.leerstand.stadt“
http://breatheaustria.at/relevanz-arbeitstitel/

Bildergalerie: