Taizé 2016

Wir kommen wieder!

Taizé fasziniert immer wieder. Alle zwei Jahre, wenn wir zu einer Fahrt zu diesem religiösen Jugendlager in Frankreich einladen, ist der Bus im Nu voll. 52 Schülerinnen und Schüler waren es heuer, die in der letzten Schulwoche dabei waren. Die fünften Klassen waren traurig, dass sie nicht mitfahren konnten.

Auf der Hinfahrt nächtigten wir zwei Tage in Kehl am Rhein, von wo aus wir auch Straßburg besichtigten. Dann verbrachten wir vier Tage im Zeltlager in Taizé, dem kleinen Dorf in Burgund. Dazu mussten wir etwa 30 Stunden mit dem Bus fahren, wobei wir die Woche nach der nächtlichen Rückfahrt direkt mit der Zeugnisverteilung beendeten.

Die Gebete in vielen unterschiedlichen Sprachen, die religiösen Gesänge und die Stille in der riesigen Kirche, wo tausende Jugendliche am Filzboden sitzen, das ist ein unvergleichliches Erlebnis. Seit Jahrzehnten hat sich kaum etwas verändert. Aber gerade eben diese Form berührt immer wieder neu.

Äußerlich war heuer manches etwas anders, etwa dass wir in den vielen Jahren noch nie ein derart beständiges, wunderbares Wetter hatten. Kein Tropfen Regen, meistens Sonne und zur Abkühlung gelegentlich willkommene Wolken. Kein Sturm, keine Regengüsse – daher (leider) auch keine Schlammschlachten oder Übernachtungen in der Kirche.

Natürlich ist auch in Taizé nicht immer alles zu hundert Prozent spirituell. Hier sei beispielsweise ein lustiges, aber rücksichtsvoll leises Genießen eines Schokofondues mit Speck zu Mitternacht zu erwähnen. Diese spontane Idee war Beweis für Zusammengehörigkeitsgefühl und Lebensfreude unserer Jugendlichen.

Etwas ungewohnt war heuer, dass beim Eintritt in die Kirche die Taschen kontrolliert wurden und während der Gebete Soldaten mit Maschinenpistolen im Anschlag vor der Kirche wachten. Vor dem Terror muss auch Taizé geschützt werden.

Was aber fasziniert die Jugendlichen so sehr an Taizé, sodass sie eigentlich jedes Jahr fahren möchten? Lassen wir sie selber zum Wort kommen:

Lena Gruber, 8C
Der Eindruck, den Taizé in mir zurückgelassen hat, ist ein außergewöhnlich intensiver. Ich habe manchmal wieder Sehnsucht nach jener Unbefangenheit und Fröhlichkeit, die ich dort erlebt habe, nach den ungezwungenen und berührenden Gesprächen.

Der Terror der letzten Zeit und das Negative im medialen Bewusstsein haben mich oft sehr getroffen. Daher war ich überrascht, wie sehr mich hier die Gemeinschaft und das Gefühl der Einheit und des Friedens ermutigt haben. Ein friedlicher Ort der Toleranz und des Miteinanders – sogar für Atheisten. Ich bin dankbar für die schöne Zeit…

Mirjam Froschauer, 7C
In Taizé hat mich besonders die überaus gute Gemeinschaft fasziniert. Du kannst jeden anquatschen und mit ihm oder ihr ein kleines Tratscherl führen …
Eines der schönsten Erlebnisse in Taizé war für mich, spät in der Nacht in der Kirche zu sitzen und mit den Jugendlichen, die noch geblieben waren, einfach nur zu singen. Das war einer der Momente, die mich unendlich berührt haben …

Eva-Maria Ortner, 7C
In Taizé herrscht eine Zufriedenheit, die jeden Neuankommenden sehr schnell einnimmt und ihn eine ganz neue Weise von Wärme, Geborgenheit und Aufnahme in die Gemeinschaft spüren lässt…
Das Leben in Taizé lässt einem bewusstwerden, dass man Gott in der Begegnung mit anderen Menschen immer näherkommt.

Tina Geroldinger, 7C
Taizé ist ein Ort, wo jeder sein kann, wie er ist oder gerne sein möchte. Schüchterne Menschen gehen plötzlich offen auf andere zu und lebhafte Menschen lernen von selber zur Ruhe zu kommen. Am meisten beeindruckt hat mich jedoch die Tatsache, wie glücklich, wunschlos und frei man in Taizé sein kann, trotz des einfachen Lebens.
Da fällt er schwer, nach weniger als einer Woche schon wieder loszufahren. Aber ich habe den Gedanken im Hinterkopf: Taizé, ich komme wieder!

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