BGW-Projekttage Wien 2017

Am 26. April 2017 fuhren die „Werker“ nach Wien. Kaum angekommen beauftragte Herr Prof. Stauber Thomas, die Gruppe zum Hotel zu führen. Denn in diesen Tagen sollten wir ja auch lernen, uns in Wien zu orientieren. Jeweils 2 Schüler/innen hatten sich ein architektonisch bedeutsames Gebäude ausgesucht und ein Referat vorbereitet, beziehungsweise eine Führung organisiert. Zu unserer Sicherheit begleiteten uns noch Frau Prof. Pernsteiner und Frau Prof. Mitterbauer.

Um „Zickerreien“ um die Zimmeraufteilung aufzuschieben, eröffnete Herr Stauber das Programm sogleich am Heumarkt. Das mittlerweile vom Landtag genehmigte Projekt der Neugestaltung steht für viele im Widerspruch zum Weltkulturerbe der Wiener Innenstadt.

Der Karl-Marx-Hof von Karl Ehn war der erste von Schüler/innen gestaltete Programmpunkt. Dieser Gemeindebau bot mit seiner unglaublichen Länge von 1 km vielen Menschen günstigen Wohnraum. Er wurde im Jahr 1930 eröffnet und gilt als einer der wichtigsten Gemeindebauten des Roten Wien.

Nach der Mittagspause starteten wir mit einer gebuchten Führung durch den neuen Wiener Hauptbahnhof. Dort wo einst der Südbahnhof und der Ostbahnhof standen, wollte man mit dem neuen Durchgangsbahnhof die internationalen Verbindungen zentralisieren.

Der 2013 erbaute WU-Campus war unser letztes Ziel für diesen Tag. Er beeindruckte uns durch seine vielfältige Architektur und ließ uns von einer bestandenen Matura und vom Studieren träumen.

Am nächsten Tag besuchten wir den Ringturm von Erich Boltenstern, den DC-Tower von Dominique Perrault, die Donau-City-Kirche von Heinz Tesar und die Postsparkasse von Otto Wagner. Vom obersten Stockwerk des Ringturms aus konnten wir ganz Wien überblicken. Dieses erste Hochhaus von Wien besitzt noch heute einen Vorfahren unserer heutigen Aufzüge: einen Paternoster.

Weiter ging es dann zu Fuß durch die Innenstadt zum Flakturm im Esterhazypark mit dem Hauses des Meeres und zum von der Wiener Moderne geprägten Looshaus am Michaelerplatz, benannt nach seinem Architekten Adolf Loos. Auf dem Weg zum Zacherlhaus, einem Beispiel des Jugendstils von Josef Plecnik, schauten wir beim ehemaligen Kerzengeschäft Retti vorbei. Die postmodernen Geschäftsfassade von Hans Hollein erinnert an ein Raumschiff.

Trotz des interessanten Programms wurde der Tag Schritt für Schritt anstrengender. Nach dem Hochhaus Herrengasse, dem Parlament, der Secession von Joseph Maria Olbrich, und dem Stadtbahn-Pavillon von Otto Wagner am Karlsplatz, ging es zum Rathaus mit seiner beeindruckenden neogotischen Fassade und zu der der Renaissance nachempfundenen Wiener Staatsoper. Selbst der Abend war noch mit einer Abendführung im Mumok verplant .

Durch das Amalienbad, einem der ersten öffentlichen Bädern Wiens führte uns am letzten Tag ein sehr kompetenter Bademeister. Nicht nur Historisches über diesen „Badepalast des Proletariats“ erfuhren wir, sondern auch über die wichtigen sozialen und hygienischen Funktionen des Bades bis heute.

Der ganz neue Bildungscampus Sonnwendviertel von Karin Standler beherbergt Kindergarten, Volksschule und Neue Mittelschule. Dank der Initiative von Herrn Stauber und des jungen Schulwarts der Schule, durften wir das Gebäude auch besichtigen. Das Gebäude wirkt nicht wie eine Schule. Da alle Cluster durch verschiedenste Gruppenräume miteinander Verbunden sind, schafft der Campus ein Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Zum Abschluss besichtigten wir das jüngste Gebäude unserer Projekttage, den Wohnblock Hauptbahnhof II vom Architekturbüro Geiswinkler&Geiswinkler mit seinem bunten Innenhof.

Bei unserer Reise durch die jüngere Architekturgeschichte Wiens fand jede/er von uns je nach Interesse und Geschmack bemerkenswertes. Darüberhinaus hat jede/er von uns einen Beitrag zu einem umfangreichen Architekturführer geleistet, den wir nun ausgedruckt in Händen halten.

 

Thek Theresa, Wagner Marlene

Videobericht über die BGW Projekttage 2017 in Wien

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