BGW Projekttage 2018
Am Mittwoch, dem 25.April, fuhr uns der charmante Engelbert mit seinem Reisebus zum „Erlebnishaus Litz“ am Attersee. Nach dem Mittagessen, das wir Dank des guten Wetters auf der sonnigen Terrasse genießen konnten, ging es dann aber wirklich mit unserem Programm los.
Unsere allererste Aufgabe war es, verschiedenste Hockpositionen zu finden und diese dann zu fotografieren. Anschließend zeigte uns Herr Stauber einen kurzen Film zur Ausstellung „IDEEN sitzen – 50 Jahre Stuhldesign“ im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg, aus dem Jahr 2011. In diesem Film wurde uns die Geschichte des Sitzens gezeigt. So bequem das Sitzen auch ist, gut für unsere Gesundheit ist es auf alle Fälle nicht. Durch den doppelten Knick im Beckenbereich und in der Kniekehle, führt das Sitzen zu langanhaltenden Schädigungen unseres Körpers. Das ganze Gewicht des Oberkörpers lastet auf dem Gesäß. Dadurch werden die Organe im Magen- und Darmbereich bei der Verdauung behindert. Das Sitzen schadet zugleich auch unserer Haltung. Da der Mensch nicht für das Sitzen gebaut ist, muss sich der Sessel an den Körper anpassen und ausgleichend wirken. Mit dem Hocken wiederrum können wir unserer Verdauung und unsere Wirbelsäule einen echten Gefallen tun.
Unsere Aufgabenstellung lautete daher folgendermaßen: Entwirf eine dynamische, dem Körper angepasste Sitzhilfe! Bestenfalls sollte also der Körper in seiner natürlichen Hockposition unterstützt werden und die Sitzhilfe auf mehrere Positionen verstellbar sein. Das Ziel war es, bis zum Ende der Projekttage ein maßstabsgetreues Modell inklusive Plan, zu entwickeln, um anschließend in der Schule einen Prototyp der Sitzhilfe bauen zu können.
Anfangs ging es darum, unsere Ideen auf Papier zu skizzieren und kleine Arbeitsmodelle zu bauen. Uns wurden kleine Sperrholz-Leisten zu Verfügung gestellt, damit wir unsere Ideen in kleine Modelle umsetzen können. Die Leisten konnten wir ohne Werkzeug einfach abbrechen und mit Hilfe einer Klebepistole rasch verbinden. Wirkte das Modell wirklich langweilig, sah aus wie ein Klischee von einem Stuhl, mussten wir neue Gestaltungsansätze suchen. Wenn das Modell einer Belastungsprobe nicht standhielt, wies Herr Stauber uns auf Verbesserungsmöglichkeiten in der Statik hin.
In dieser Dokumentation Dokumentation namens „Pausenloses Sitzen“, vom SWR, wollen Forscher an der Kölner Sporthochschule, , herausfinden, ob das pausenlose Sitzen einen gesunden Körper auf Dauer krank macht. Dafür wurden zwei Personen getestet, wie sich der Blutzuckerspiegel verändert, wenn man fünf Stunden am Stück sitzt. Bereits nach einem Tag wurden Werte festgestellt, die nach ihrer Kenntnis das Risiko für Diabetes erhöhen. Nach einem arbeitsreichen Tag brachten uns Thomas Kaufmann und Alexandra Haubner geduldig und sehr engagiert die Grundschritte des Salsas bei, so ließen wir den ersten Abend tanzend ausklingen.
Bildergalerie:
Am nächsten Morgen besuchte uns der Designer Christoph Möller. Er erzählte uns von seinem Werdegang, wie er über die Architektur, den Modellbau, letztlich zum Produktdesign kam. Als er in Linz Fuß gefasst hatte, kam er erstmals mit der Idee des Up-Cycling in Berührung. Mit Aiko Langaditis als Partner arbeitete Herr Möller an Möbeln aus alten Lattenrosten. Er kam auf die Idee, die Latten zu einem langen dünnen Dreieck als stabiles Element zu verbinden und als Stuhlbein zu verwenden. Daraus entwickelte er dann die Designlinie „La Familia“: bestehend aus einem Sesseln, einem Hocker, einem Tisch und einer Lampe. Ohne Büro, Werkstatt und mit wenig Geld war die Umsetzung bestimmt nicht leicht. Herr Möller stand uns bei der Arbeit an unseren eigenen Entwürfen zur Seite.
Am Nachmittag erfuhren wir mehr über die Geschichte der Lattenmöbel. Lattenmöbel sind seit der Industrialisierung aus unserem alltäglichem Leben nicht mehr weg zu denken. Angefangen hat die Entwicklung mit dem Maschinenmöbelprogramm von Richard Riemerschmid, führte zu den ersten echten Lattenmöbel von Marcel Breuer und Gerrit Rietfeld und zum Lattenöbelprogramm “Autoprogettazione?” von Enzo Mari. Das Möbelhaus IKEA machte in den 1970er Lattenmöbel zu einem erfolgreichen Massenprodukt.
Die BGW Projekttage 2018 waren für uns eine große Bereicherung, wir haben nicht nur die gemeinsame Zeit als Werkgruppe genossen, sondern auch sehr viel Neues und Wissenswertes dazugelernt. Außerdem freuen wir uns schon auf den Bau unserer eigenen „Sitz!Hilfe“
Lea Kapaun und Lisa Hawlicek, 6BB
Entwürfe
Erinnert ihr euch an den guten alten Trip-Trap in ihrer Kindheit? – nun gibt es das Model für die Großen. Durch die verstellbare Sitzfläche sind mehrere Arten des Sitzens möglich. Egal ob aufrecht ohne Lehne, liegend mit an-gewinkelten Knien, im Schneidersitz oder in der Fahrrad Position.
Zahlbrucker Franziska, 5BB
Das Besondere an meinem Sessel ist, dass man die Lehne auf 3 Stufen verstellen kann und man ihn somit auch als Liege benutzen kann. Mein Ziel ist, dass er gut aussieht und nicht zusammenbricht.
Prunbauer Lukas, 5BB
Das Besondere an diesem Sessel ist seine Mobilität und seine verstellbare Sitzfläche. Mit ihm hat man ein einzigartiges Sitzerlebnis.
Köfler Anna, 5BB
Auf meinem Sessel kann man verschiedene Sitzpositionen ein-nehmen. Das Schaukeln mit dem Sessel ist besonders spannend. Nicht nur das ist besonders, sondern der Sessel sieht noch dazu schlicht, elegant und bequem aus.
Stromberger Elisa, 5BB
Die Idee des strengen Designs des Sessels spiegelt sich im Namen „SOREN“ wieder.
Leutgeb Valentin, 5BB
Das Design meines Modells erinnert an einen Teil eines Fahr-rads Die Idee dahinter ist, dass man darauf sitzt als würde jemand auf dem Rad sitzen und sich mit einen Fuß am Boden abstützen. Dadurch entsteht ein dynamisches Sitzen.
Gerlinger Martin, 5BB
Durch seine robuste Bauart und die vielen Möglichkeiten komfortablen Sitzens, ist mein Hocker der optimale Begleiter durch den Tag. Nicht nur machen ihn diese Eigenschaften zu einem soliden Alltagshelfer, sondern wegen seines Designs auch zu einem Blickfang in jedem Zimmer.
Hawlicek Lisa, 6BB
Die Arbeit an dem Sessel hat sehr viel Geduld erfordert. Es gab einige Momente der Verzweiflung, jedoch bin ich letztend-lich mit dem Ergebnis zufrieden.
Sarah Javornik 6BB
Anfangs war ich etwas verzweifelt, da mir nur sehr wenige Ideen einfielen. Da ist mir die Idee gekommen, eine barhockerähnliche Sitzhilfe zu bauen. Damit bin ich sehr zufrieden.
Eder Judith, 6BB
Meine Sitzhilfe ist einfach handzuhaben und die Person kann sich in verschiedenen Hockstellungen darauf platzieren. Mein Ziel war es eine Sitzhilfe mit Dynamik zu bauen, bei der man nicht jedes Mal etwas verstellen muss damit man anders sitzt.
Pum Magdalena, 6BB
Bei meinem Sessel ist die Lehne verstellbar, dadurch kann man den Sitzwinkel je nach Bedürfnis verändern und somit ist die Sitzhilfe dynamisch. Außerdem habe ich auch darauf geachtet, möglichst wenig Material zu verwenden, aber trotzdem einen optisch ansprechenden Stuhl zu entwerfen.
Barbara Stifter 6BB
Mir war am Anfang dieses Projektes nicht klar, dass dynamisches Sitzen relativ einfach lösbar sein kann. Man befestigt zum Beispiel eine Leiste auf der Unterseite der Sitzhilfe und so verändert sich die Starre des Sessels zu Beweglichkeit.
Schlund Leon, 6BB
Mit meinem Hocker wollte ich eine dynamische Alternative zum gewöhnlichen Hocker schaffen. Man kann durch einen dynamische Balken unten in der Mitte des Hockers von links nach rechts wippen und so seine Sitzposition variieren.
Larissa Klinger, 7BC
Mein Werkstück zeichnet sich durch seine Leichtigkeit aus. Mir war wichtig, dass der Stuhl nicht wie ein normaler Stuhl aussieht und eine gewisse Höhe hat. Ich bin selber eher groß und will daher auch hoch sitzen können.
Vinzenz Detzlhofer, 7BC
Bei einer Leiter hat man immer viele verschiedene Stufen auf die man sich draufstellen oder auch –setzten kann. Deswegen habe ich meine Sitzhilfe daran orientiert. Zusätzlich kann man die Stufen auch nach Belieben nach vorne und hinten verschieben.
Veronika Körber, 7BC
Mein Sessel ist ein Versuch Design, Komfort und Stabilität zu vereinen. Ein Freischwinger mit zusätzlicher Stütze, abgerundeten Sesselbeinen und einer breiten Sitzfläche für ein ergonomisches Sitzen.
Marlene Wagner 7bc
Meine Sitzhilfe soll zum „aktiven“ sitzen auffordern. Ähnlich wie bei einem Fahrrad muss man mit seinem Beinen versuchen das Gleichgewicht zu halten.
Rahel Börner, 7BC
Da ich eine große Person bin, wollte ich eine Sitzhilfe entwerfen, bei der man ebenfalls stehen kann. Deswegen bin ich zur Entscheidung gekommen, einen Barhocker, mit einer Kippfunktion, zu entwerfen. Das heißt man kann auf diesem sitzen, aber ihn auch nur als Stütze verwenden.
Jonas Kolmer, 7BC