KUL-Preis 2018

Am 30. Juni 2018 wurde Patricia Wänke (8C) der KUL-Preis im Bereich Kunstwissenschaft (Geschichte und Theorie der Kunst, Geschichte und Theorie der Architektur sowie Kunst in gegenwärtigen Kontexten und Medien) vom Rektor der Katholischen Privat-Universität Linz (KU), Univ.-Prof. Dr. Franz Gruber, überreicht. In ihrer Laudatio hob HR Mag.a Ute Huemer, Fachinspektorin AHS und BAfEP, die besonders bedachte Beispielwahl und deren fachlich überaus überzeugende Analyse hervor. Betreut wurde die Vorwissenschaftliche Arbeit zum Thema: „Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Ästhetik in der Architektur“ von Prof. Mag. Christoph Stauber. Auch Herr Direktor Dr. Mag. Andreas Thiel wohnte den Feierlichkeiten bei und gratulierte der Preisträgerin.

 

 

Beispiele aus der Arbeit:

 

 

– Wohnhaus in Tschagguns

Umwandlung eines rund 100-Jährigen Stallgebäudes zum modernen Wohnhaus

 

– Einfamilienhaus in Eschenz

Stroh als Dämm- und Tragschicht

 

 

Die Rede von Patricia Wänke anlässlich der Preisverleihung:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Was macht für Sie ein ästhetisch schönes Gebäude aus?

 

  • Mit dieser Frage und dem Vorurteil: nachhaltige Architektur kann nicht schön sein, habe ich mich in meiner Arbeit „Die Verbindung von Nachhaltigkeit und Ästhetik in der Architektur“ beschäftigt.

 

Die Nachhaltigkeit setzt sich aus drei Hauptkriterien zusammen.

 

  • Die Ökologie beruft sich auf ressourcenschonende und recyclebare bzw. abbaubare Materialien und einer energieeffizienten Bauweise.
  • In der Ökonomie ist das Ziel, ein optimales Verhältnis zwischen Investitions- und Erhaltungskosten zu schaffen.
  • Im sozialen Aspekt hingegen stehen die individuellen und persönlichen Bedürfnisse im Vordergrund, damit sich die zukünftigen Bewohner wohl und sicher fühlen.

 

In der Ästhetik ist es wichtig auf die Komposition des Gebäudes, die Eingliederung in die Umgebung und auf das subjektive Empfinden einzugehen.

Damit ein Gebäude gut komponiert und klar erschließbar ist, müssen Ordnungsprinzipien beachtet werden.

 

  • Ein Haus ist ausgewogen proportioniert, wenn der ganze Gebäudekomplex in einem bestimmten Verhältnis zueinandersteht.
  • Außerdem sind Richtungsbezüge notwendig um die Öffnungen in eine Ordnung zu bringen.
  • Jedoch besteht bei einer strikten Ordnung die Gefahr, dass das Gebäude monoton und uninteressant wirkt.

 

Das Ziel der Komposition ist, Ordnung sowie Spannung zu schaffen.

Weiters soll sich das Gebäude harmonisch in die Umgebung eingliedern.

 

  • Dabei muss auf den Bestand wie zum Beispiel eine bestehende Siedlung sowie auf die Topografie Rücksicht genommen werden.

 

Dennoch bleibt bei diesen Grundaspekten der Ästhetik immer ein subjektives Empfinden über auf das individuell eingegangen werden muss.

Lassen sich diese Kriterien miteinander vereinen? Können nachhaltige Gebäude auch schön sein?

Meine Erkenntnis ist, dass man sich auf Kompromisse sowohl innerhalb der beiden Bereiche als auch bei der Vereinigung von Nachhaltigkeit und Ästhetik einlassen muss. Aber dennoch ist Nachhaltigkeit und Ästhetik kein Wiederspruch.

Meine Motivation sich immer wieder hinzusetzen und weiterzuschreiben beziehungsweise geschriebenes auszubessern war die Herausforderung einer mir neuen und unbekannten Thematik. Ich interessiere mich schon seit meiner Kindheit für Architektur, doch in dieser Art und Weise hatte ich mich noch nie damit beschäftigt. Mir neues Wissen anzueignen und dem auf dem Grund zu gehen brachte mir die notwendige Motivation diese Arbeit zu verfassen.

 

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!

Bildergalerie: