Die verschwundene Hand

Die 5. Klassen mit „Bildnerischem Gestalten und Werkerziehung“ und mit dem „Schwerpunkt Naturwissenschaften“ begannen das heurige Schuljahr mit einer umfangreichen graphischen Arbeit. Zuerst sollte – nach genauem Studium der eigenen ungeübten Hand – ihr Umriss so gezeichnet werden, dass dieser die Realität in Form und Proportionen möglichst gut wiedergibt.

 

Nach Fertigstellung dieses Naturstudiums wurde der Handumriss in eine graphische Bildgestaltung eingebaut. Mit Hilfe inhaltlicher Umdeutung, graphischer Texturen und Schraffuren und der Komposition sollte die Hand letztlich in dem Bild verschwinden, ohne dass ihr Umriss übermalt oder gelöscht wurde.

 

Übrigens Hand-Silhouetten gehören zu den ältesten Darstellungen des Menschen überhaupt. Handabdrücke (Stencils), die negativ auf den Felsen abgebildet wurden, indem die Steinzeitkünstler rote Farbe durch einen Halm oder ein Röhrchen auf den ausgestreckten und auf den Felsen gelegten Handrücken sprühten oder aus dem Mund pusteten, gehören weltweit zu den besonders alten Höhlenbilder – wobei das Hinterlassen eines Handabdrucks offensichtlich über sehr lange Zeiträume praktiziert wurde.( https://www.heise.de/tp/features/Aelteste-Hoehlenmalerei-der-Welt-auf-Borneo-entdeckt-4216236.html?seite=all)

 

Bisher dachte man, dass vor allem Männer – Jäger oder Schamanen – diese Bilder schufen. Doch ein US-Forscher hat nun festgestellt: Drei Viertel der steinzeitlichen Handabdrücke in den Höhlen Südfrankreichs und Spaniens stammen von Frauen. Nur zehn Prozent der steinzeitlichen Handabdrücke auf den Höhlenwänden stammten von erwachsenen Männern. 15 Prozent waren von Jugendlichen hinterlassen worden, aber 75 Prozent- und damit die überwältigende Mehrheit – stammte von Frauen. 

 

Welche Bedeutung hatten die Handabdrücke für die Steinzeitmenschen? Und welche Rolle spielten Frauen in der Höhenkunst dieser Ära? (https://www.scinexx.de/news/geowissen/hoehlenmalerei-handabdruecke-stammten-von-frauen/)

Bildergalerie: