Tableaux Vivants – Lebende Bilder

WPG BE 6. Klassen

„Der virtuelle Salon quillt seit Corona über vor kunsthistorischen Selbstdarstellungen“ – so war es in der Presse am Sonntag zu lesen. „Tausende Menschen inszenieren sich plötzlich als Vermeers Mädchen mit dem Perlohring …“

 

Was sind lebende Bilder?

Die deutsche Bezeichnung ist heute weniger geläufig, bekannter mag der französische Begriff “tableau vivant” sein. Tableaux vivants waren eine weit verbreitete Darstellungsform, die von Laien ausgeführt wurde und zum Unterhaltungsprogramm von Festveranstaltungen aller Schichten gehörte. Die Schauspielenden stellten dazu eine Szene aus dem gesellschaftlichen Leben, Geschichte, Kunst, Literatur oder Religion in unbewegten Bildern nach.

 

Tableaux vivants waren keine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts. Sie konnten in dieser Zeit bereits auf eine über 100 Jahre alte Tradition zurückblicken, die als privates Gesellschaftsspiel aristokratischer und großbürgerlicher Kreise begonnen hatte. Vor allem in dieser Form sind die gestellten Bilder Thema der Forschung und im allgemeinen Bewusstsein bis heute verankert. Sie waren ein äußerst vielgestaltiges Phänomen: beliebt in privaten und öffentlichen Darbietungen, in der Hoch- und Populärkultur und verbreitet von der Aristokratie bis zum Kleinbürgertum. Mit den privaten Gemäldenachahmungen im höfischen Salon und den schichtenübergreifenden öffentlichen Schaustellungen auf Jahrmärkten sind die äußersten Bereiche dieses Spektrums benannt.

 

Auch die BE WPG-Gruppe der 6. Klassen hat sich an diesem Trend beteiligt und sich an Tableaux Vivants probiert.

Bildergalerie: