„Urban Sink-Tank“

VWA Anna Köfler, 8BB, betreut von Prof. Thomas Hannesschläger

„Konfrontiert mit der Aufgabe eine architektonische Intervention an einem meiner Lieblingsplätze (im Rahmen des Unterrichtsgegenstandes „Bildnerisches Gestalten und Werkerziehung“, WS 2019) zu errichten, war meine erste Idee zu recherchieren, wie die Natur selbst, bzw. in der Natur lebende Tiere, bauen. In diesem Zusammenhang fiel mir auf, dass hoch entwickelte Wirbeltiere, vor allem Säugetiere erstaunlich einfache, primitive Bauten formen – im Gegensatz dazu findet man bei wirbellosen Tieren, vor allem bei den Insekten, hochkomplexe Bausysteme.“, schreibt Anna Köfler zur Einleitung ihrer Vorwissenschaftlichen Arbeit.

Anna Köfler zeigt die erstaunliche Effizienz von natürlichen Strukturen auf, aber auch dass sich Architekten wie Antoni Gaudi (1852 – _1926), Frei Otto: (1925 – _2015) und Santiago Calatrava (geb. 1951) in ihren Arbeiten an diesen Vorbildern orientierten.

Darüber hinaus geht sie auf soziologische Aspekte und Freiraumgestaltung im urbanen Raum ein: „Das Leben im urbanen Raum hat sich in den letzten einhundert Jahren maßgeblich verändert. Durch die Mobilität des Einzelnen ist ein Großteil des öffentlichen Raums zur bloßen Verkehrsfläche verkümmert. Einen Beitrag zur Steigerung der Lebensqualität im innerstädtischen Zusammenhang stellt der Ausbau und die thematische Neugestaltung von Parkanlagen hin zum (nicht kommerzialisierten) Erlebnis- und Erholungsraum dar.“

Die oben erwähnten Überlegungen münden in eine modellhafte architektonische Umsetzung, die maßgeblich vom Nestbau des Webervogels inspiriert ist:

IMG 4877

Bildergalerie:

 

Ein Webervogel beim Nestbau und „inner circle“, Entwurf Anna Köfler

 

„Die von mir vorgestellte temporäre Installation „Urban-Sink-Tank“ ist als kultureller Impuls des Naherholungsgebietes „Donaulände“ im Zentralraum von Linz zu verstehen. Es ist ein Projekt, das unmittelbar von der Natur inspiriert ist und gleichzeitig an deren Wichtigkeit und Einzigartigkeit erinnern soll.“

 

 

Modell der Installation am Lentos, Linz / „Paris Sink“

 

„Die Vision ist eine europaweite Tour in urbanem Kontext unter dem Motto „Linz goes Paris“, etc.

Hierfür kann die Installation prinzipiell an jedem größeren Platz, oder innerstädtischem Grünraum aufgebaut werden, bevorzugt werden jedoch überdachte Situationen, wie die „Viktor-Emanuel-Passage“ in Mailand, oder der Zugangsbereich des Eiffelturms.“

 

Am 25. Juni 2021 wurde Anna Mercedes Köfler (8BB) der KUL-Preis im Bereich Kunstwissenschaft von Univ.- Prof. Susanne Gillmayr-Bucher (Dekanin der Theologischen Fakultät der Katholischen Privat-Universität Linz), und Prof. Mag. Franz Asanger (Direktor des Bischöflichen Schulamtes der Diözese Linz) überreicht.

 

„Mit dem KUL-Preis – einer Kooperation zwischen der Katholischen Privat-Universität Linz und dem Schulamt der Diözese Linz  – werden Schülerinnen und Schüler für ihre hervorragenden Vorwissenschaftlichen Arbeiten (AHS) / Diplomarbeiten (BHS) ausgezeichnet, die dem Themengebieten Theologie, Philosophie und Kunstwissenschaft zugeordnet werden können.

Der Preis möchte alle SchülerInnen – unabhängig ihrer Religionszugehörigkeit – motivieren, sich mit einem dieser Themenfelder zu befassen.

Der KUL-Preis ist mit jeweils 500 Euro dotiert, zur Verfügung gestellt von den Kooperationspartnern sowie von der Kirchenzeitung der Diözese Linz.“

 

https://ku-linz.at/universitaet/kul_preis

 

Überreichung des KUL-Preises an Anna Köfler durch Prof. Susanne Gillmayr-Bucher und Prof. Mag. Franz Asanger / Anna Köfler bei der Präsentation ihrer Arbeit im Rahmen der Preisverleihung

 

Die Laudatio hielt Anton Birngruber (designierter Schulamtsleiter des Bischöflichen Schulamtes der Diözese Linz):

„Die Autorin entfaltet – da sind sich die Gutachter*innen einig – auf einem professionellen wissenschaftlichen Niveau eigenständige kreative Ideen, die zugleich relevante gesellschaftliche Themen aufgreifen. Dafür geht Frau Köfler in ihrer Recherche weit über die Geisteswissenschaften hinaus und stellt eine Verbindung zu Natur- und Sozialwissenschaften her.  

Damit lässt sich die eingereichte Arbeit auch als aktuelle künstlerische Forschung beschreiben. Zugleich ist es Frau Köfler gelungen, eine überzeugende kunsthistorische Herleitung, eine sorgfältige Aufarbeitung und Kontextualisierung ihrer Ideen umzusetzen.“  

Die Feierlichkeiten beschloss Bildungsdirektor HR Mag. Dr. Alfred Klampfer, B.A., bevor sich Preisträger*innen und Gäste in den Garten der Katholischen Privatuniversität Linz begaben, um den feierlichen Festakt mit einem Glas Sekt unter den angenehm Schatten spendenden Bäumen bei Gesprächen ausklingen zu lassen.