Exkursion in die Linzer Synagoge

Unser Besuch in der Synagoge in Linz war ein Erlebnis, das uns, im positiven Sinne, noch lange in Erinnerung bleiben wird. Wir wurden freundlich von einer Frau namens Shiri empfangen, die uns durch die Synagoge führte und uns tiefere Einblicke in das jüdische Leben und Denken vermittelte. Ihre Worte gingen weit über reine Informationen hinaus, denn sie sprach nicht nur über Religion, sondern auch über Geschichte, Identität und das Gefühl, zu einer Gemeinschaft zu gehören.

Shiri erzählte, dass sie selbst Jüdin ist und mit einem österreichischen Christen verheiratet ist. Offen berichtete sie von den Herausforderungen, die damit verbunden sind, besonders seit dem 7. Oktober 2023, als sich die Spannungen rund um Israel erneut verschärft haben. Sie vertraute uns an, dass sie sich heute manchmal als Spanierin ausgibt, um sich sicherer zu fühlen, da es für sie unangenehm geworden sei, offen zu sagen, dass sie aus Israel stammt. Diese Offenheit beeindruckte uns sehr, weil sie zeigte, wie eng politische Ereignisse mit dem persönlichen Leben verknüpft sein können.

Eines der zentralen Themen unseres Gesprächs war das Verständnis des Judentums. Uns wurde bewusst gemacht, dass das Judentum weit mehr ist als nur eine Religion. Es ist zugleich ein Volk, eine kulturelle Identität, eine Nation und in gewisser Weise auch ein Staat. Damit unterscheidet es sich deutlich vom Christentum oder Islam, die eher rein religiöse Gemeinschaften sind. Diese Vielschichtigkeit macht das Judentum einzigartig, aber auch oft schwer für Außenstehende zu begreifen.

Besonders interessant fanden wir die Erklärung, wer eigentlich als Jude oder Jüdin gilt. Im Gegensatz zu anderen Religionen entscheidet im Judentum nicht der persönliche Glaube oder die religiöse Überzeugung allein, sondern die Abstammung: Jüdisch ist man traditionell, wenn die Mutter Jüdin ist, unabhängig davon, welche Religion der Vater hat oder welcher Kultur man sich zugehörig fühlt. Erst durch eine aufwendige und bewusste Konversion kann jemand, dessen Mutter nicht Jüdin ist, Teil der jüdischen Gemeinschaft werden. Diese Vorstellung zeigte uns, dass das Judentum nicht nur Glaube, sondern auch Familie, Herkunft und Zugehörigkeit bedeutet.

Während der Führung erfuhren wir auch, wie vielfältig jüdisches Leben in Österreich heute ist und welche Bedeutung die Synagoge als Ort des Gebets, des Lernens und der Gemeinschaft hat. Besonders eindrucksvoll waren die Symbole im Raum, wie die zwei riesigen Menoras, die hebräischen Inschriften und Tierabbildungen und der Schrank, in dem die Thorarollen aufbewahrt werden. Sie alle spiegeln eine jahrtausendealte Tradition wider, die bis heute lebendig geblieben ist.

Am Ende unseres Besuchs wurde deutlich, dass es beim Lernen über das Judentum nicht nur um Wissen, sondern auch um Verständnis und Respekt geht.

 

Bericht: Elena Geiger und Natalie Schmid, 6A

Fotos: Mag. Thorsten Mayr

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