Auch im heurigen Schuljahr freut es uns sehr, dass erneut eine OeAD-Wissenschaftsbotschafterin unserer Einladung gefolgt ist: Univ.-Prof. Cornelia Kasper von der Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) besuchte das Biologie-Wahlpflichtfach der 7. Klassen, um über ihre Forschung und ihren beruflichen Werdegang zu berichten – eine perfekte Ergänzung zum zuvor behandelten Schwerpunktthema Stammzellen.

Prof. Kasper forscht in den Bereichen Medizinische Biotechnologie, Zellkultur, Stammzellforschung, Tissue Engineering und Bioprozesstechnik. Ihr Workshop trug den Titel „Regenerative Medizin: Zellbasierte Therapien, Produkte und Testmodelle“.

Zu Beginn gab sie einen historischen Überblick über die Entwicklung der regenerativen Medizin: Schon im antiken Griechenland fragte man sich, wie sich Gewebe erneuern können. Mit dem Zeitalter der Aufklärung folgte die systematische Erforschung des menschlichen Körpers, später die Erfindung des Mikroskops und die Entdeckung der Zellen. Heute wissen wir, dass die Stammzellforschung enormes Potenzial besitzt: Man erhofft sich die Reparatur, Regeneration oder sogar Heilung von geschädigten Zellen, Geweben und Organen.

Zum Bereich der Regenerativen Medizin zählen unter anderem Gentherapie, Stammzelltherapie, 3D-Bioprinting, Tissue Engineering, Organregeneration und die Entwicklung sogenannter Biomaterials. Prof. Kasper erläuterte zentrale Techniken dieser Disziplinen und gab Einblick in die Arbeit ihres Forschungsteams: Welche Qualitäts- und Sicherheitsstandards gelten? Wie laufen Bioprozesse im Labor ab? Und an welchen aktuellen Fragestellungen wird derzeit geforscht?

Natürlich blieb es nicht bei der Theorie: Die Schüler*innen konnten ein Biomaterial, genauer gesagt Kollagen, selbst untersuchen, indem sie es in Wasser einlegten und die veränderten Materialeigenschaften beobachteten. Zusätzlich wurden weitere Anschauungsobjekte aus dem Laboralltag präsentiert.

Da Zell- und Stammzellforschung immer auch bedeutende ethische Fragen aufwirft, war im Workshop explizit Raum für Diskussion. Abschließend stellte Prof. Kasper noch einige ihrer Kooperationspartner vor und nahm sich Zeit für offene Fragen.

Wir freuen uns sehr, wenn Forschende unseren Unterricht bereichern – und bedanken uns ganz herzlich bei Univ.-Prof. Cornelia Kasper für ihren inspirierenden Besuch am Stiftergymnasium!

Text und Fotos: Prof. Auberger